149 Gläubige entdecken die Ewige Stadt

„Alle Wege führen nach Rom“, das gilt schon seit Jahrhunderten. Die Ewige Stadt begeistert nicht nur durch ihr historisches Erbe, Kulinarik oder Atmosphäre jährlich Millionen von Menschen, sondern auch durch ihre religiöse Geschichte und Bedeutung für die gesamte Welt. Von dieser überzeugten sich insgesamt 149 Teilnehmer während der Familien- und Messdienerwallfahrt nach Rom in den Herbstferien. Vertreten waren Gläubige aus den Pastoralen Räumen Büren, Hagen-Mitte-West, Kirchhundem, Lennestadt, Wünnenberg-Lichtenau und der Propstei Werl. Initiiert wurde die Wallfahrt durch den Bürener Pfarrer Christoph Severin und den Bürener Pastor Duc Thien Nguyen. Schon im Jahr 2018 organisierte Pfarrer Severin eine Wallfahrt nach Rom mit 160 Teilnehmenden. Den Messdienern, die mehr als die Hälfte der Wallfahrer stellten, wollte man „zeigen, dass Kirche kein Auslaufmodell ist und viele Menschen glauben“. Außerdem sollten die Ministranten die Chance haben, sich über ihre Pastoralen Räume hinaus mit Gleichgesinnten zu vernetzen, so der Initiator.

Los ging die 22-stündige Fahrt zu der Stadt der sieben Hügel in insgesamt drei Reisebussen. Zuvor erhielten die Teilnehmer kleine Geschenke wie zum Beispiel eine Cap vom Erzbistum Paderborn und eine „Prayerbox für unterwegs“ mit einem kleinen Kreuz, Weihwasser und einem kleinen Rosenkranz von der Organisation Kirche in Not. Gastiert wurde in einer Wohnanlage bei Ostia, in der Nähe von Rom. Erschöpft aber heil angekommen wurden zuerst die Bungalows bezogen und anschließend das abwechslungsreiche Angebot der Anlage erkundet. So besaß der Platz mehrere Minigolfbahnen, einen Kinderspielplatz, einen Badepark, einen kleinen Supermarkt, einen Fußballplatz und vieles mehr. Nach dem Abendessen feierten die sechs mitgekommenen Geistlichen in einem kleinen Amphitheater mit den Pilgern den Eröffnungsgottesdienst. Am ersten „richtigen“ Tag stand ein Stadtrundgang durch die Metropole am Tiber an. Besucht wurde der Petersplatz, die Engelsburg, die Engelsbrücke, der Piazza Navona, das Pantheon und der Trevi-Brunnen. Dort und auch während der gesamten Reise begeisterte Pfarrer Severin die Teilnehmer mit seinem Wissen über die Stadt, welches er sich während seiner zwei Freisemester, die er in Rom verbrachte, angeeignet hatte. Nach dem ersten Erkunden der italienischen Hauptstadt feierten die Gläubigen einen Gottesdienst in der deutschen Nationalkirche „Santa Maria dell‘Anima“. Tags darauf stand vor allem für die jungen Messdiener ein Highlight auf dem Programm, eine Messe im Petersdom, bei der sie mitdienen durften. Die am Kathedra-Altar stattgefundene Messe zelebrierte der aus Siegen stammende Kurienbischof Dr. Josef Clemens, der am gleichen Tag sein 50-jähriges Dienstjubiläum im Vatikan beging. Auch unter den Teilnehmern der Wallfahrt gab es an diesem Tag ein Jubiläum. Während der Messe segnete der Kurienbischof ein Ehepaar, welches ihren 32. Hochzeitstag feierte. Nach der Messe hatten die Pilger noch genug Zeit, den Vatikan auf eigene Faust zu erkunden. Die Teilnehmer, im Alter von 7-83 Jahren, konnten die Vatikanische Krypta, die Michelangelo Kuppel, die verschiedenen Statuen und Skulpturen oder die Aussicht von der Petersdom Kuppel bestaunen. Sogar der älteste Teilnehmer der Wallfahrt, Bernhard Bußmann (83), ließ sich den einmaligen Ausblick auf die Ewige Stadt von der Petersdom Kuppel aus nicht entgehen. Das Bezwingen der 551 Stufen auf 133 Höhenmetern hatte sich der 83-Jährige vor der Pilgerfahrt vorgenommen. Trotz seines Alters sei ihm das sehr warme und sonnige Wetter in Rom „sehr gut bekommen“. „Ich war vom ersten bis zum letzten Tag motiviert dabei und hätte mich geärgert, wenn ich nicht an der Wallfahrt teilgenommen hätte“, so Bußmann. Am darauffolgenden Tag entdeckten die Wallfahrer die antike Seite Roms. Das Kolosseum, das Forum Romanum, der Circus Maximums und viele weitere historische Plätze sorgten an diesem Tag für leuchtende Kinderaugen. Abgerundet wurde der Tag mit einer Heiligen Messe in der Basilika „Santa Maria Maggiore“, in der sich die Christus-Krippe befinden soll. Ein weiteres Highlight für alle Beteiligten war tags darauf die Eröffnungsmesse der Bischofssynode auf dem Petersplatz mit Papst Franziskus, bei der jeder Teilnehmer, dank des frühen Anstehens am Einlass, einen sehr guten Platz ergattern konnte. Anschließend wurde die „Mutter aller Kirchen“, die Erzbasilika „San Giovanni in Laterano“ und einer der Papstbasiliken „Sankt Paul vor den Mauern“, in der das Grab des Apostels Paulus liegen soll, besichtigt. Danach ging es am nächsten Tag für die Wallfahrer in den drei Bussen wieder zurück in ihre Heimat. 

Dank der mehr als positiven Rückmeldung sei eine nächste Wallfahrt nach Rom geplant, so Pfarrer Christoph Severin. „Das wäre allerdings frühestens erst in zwei Jahren der Fall, da es etwas Besonderes bleiben soll“, stellte der Pfarrer klar. In diesem Jahr sei gerade die Mischung aus dem Erkunden der Stadt und des Ausruhens am Pool sehr gut bei den Teilnehmern angekommen.

Yannick Zeppenfeld