Nicht an der Wirklichkeit vorbei geistlich sein – christlich sein – gesendet sein

„Nicht an der Wirklichkeit vorbei geistlich sein – christlich sein – gesendet sein“
unter diesem Motto stand der Tag des Pastoralen Personals am 6. Juni in Paderborn.

400 Personen, Priester, Diakone sowie Gemeinde- und Pastoralreferentinnen und -referenten, waren dazu in die Paderhalle gekommen, um sich mit dem Erzbischof und weiteren Mitgliedern der Bistumsleitung zu treffen, auszutauschen und zu beraten.

Mit einigen Zitaten möchte ich Euch und Ihnen einen Einblick in den Tagen geben, einen Einblick davon, was alle, die für die Kirche von Paderborn arbeiten, gerade beschäftigt:

Realitätscheck:
„Oliver Lücke, Leiter des Bereichs pastorales Personal im Erzbischöflichen Generalvikariat, informierte über die bereits bekannte Prognose, dass sich die Zahl der Seelsorgenden im Erzbistum bis 2035 von aktuell 700 auf 350 halbieren wird. Als Fazit sagte er, dass sich dies nur sehr schwer in Einklang bringen lasse mit der aktuellen Struktur im Erzbistum. Es bleibe die Herausforderung, ‚wie wir zukünftig einen Einsatz für das pastorale Personal im Erzbistum Paderborn beschreiben, der realistisch, attraktiv und funktionierend ist‘, so Lücke.“

 Impulse aus der Wissenschaft:
„Für Professor Loffeld bedeutet dies zum Beispiel zu akzeptieren, dass nicht alle Menschen außerhalb der Institution Kirche zwingend Sinn suchend und damit doch irgendwie religiös oder gottesbedürftig seien – anders als von Kirche und Theologie lange angenommen. Er plädierte dafür, die Gottesbeziehung stattdessen als Geschenk zu verstehen und dieses Geschenk den Menschen in Form von Narrationen, also Erzählungen, anzubieten.“

 „Das bedeute zum Beispiel, den Menschen in die Mitte der Seelsorge zu stellen. Kirche müsse ein „brennendes Interesse“ am Leben der Menschen haben, so [Professor] Jacobs. Diesem Interesse müsse sich auch die Kirche als Institution unterordnen.“

Erzbischof Udo Markus Bentz:
„Noch mehr Arbeit auf noch weniger Schultern werde ich nicht verantworten können. Das Gleiche tun, nur in noch größeren Räumen, auch das kann ich nicht verantworten. Das wäre, als müsste ich einen Teig immer und immer dünner ausrollen, um ein zu großes Backblech damit zu bedecken. Dann aber reißt der Teig und nichts ist gewonnen.“

Von dem Tag in Paderborn habe ich mehr Fragen als Antworten mitgenommen. Gleichzeitig auch das Vertrauen, dass die Bistumsleitung und der neue Erzbischof verantwortungsvoll, transparent und kommunikativ mit uns zusammen nach den Antworten suchen werden – und dass wir uns bei dieser Suche nicht nur auf uns selbst verlassen müssen, sondern dass wir von der heiligen Geistkraft begleitet, geführt, gestärkt und ermutigt werden.

Ebenso positive und mutmachende Erfahrungen wünsche ich Euch und Ihnen für das Wochenende!

Herzliche Grüße,
Daniela Reineke

aus: Botschaften aus dem Pastoralverbund
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Alle Zitate aus: https://wir-erzbistum-paderborn.de/news/erzbischof-bentz-noch-mehr-arbeit-auf-noch-weniger-schultern-werde-ich-nicht-verantworten-koennen/