Trauer um Schwester Bernadita



Danke, liebe Schwester Maria Bernadita

„Lasst uns schöpfen voll Freude aus den Quellen des Heiles.“
Dieses Wort aus dem Buch Jesaja hat sich Schwester Maria Bernadita, die am Samstag, 29. April, im Alter von 88 Jahren in Coesfeld verstorben ist, für ihr Requiem gewünscht. Es hat sie besonders angesprochen. Oder besser: sie gefunden. Dieses Bild hat ihr gefallen, ist es doch voller Lebendigkeit und Frische.

Das passt zu Schwester Bernadita. Sie selber war voller Leben und Tatendrang,
Neuem aufgeschlossen, manchmal überquellend, voller Energie. Sie schöpfte ihre Lebenskraft aus den Quellen des Heiles. Zuerst aus der Quelle schlechthin: aus Jesus Christus. An ihn hat sie sich gebunden. Sie verstand sich, um das schöne und manchmal leider so verkitschte Bild zu gebrauchen, als Braut des Herrn. Also als Mensch, der, wie wir alle, zum Hochzeitsmahl eingeladen ist. Das sollen wir nach außen zeigen durch unsere Worte und Taten. Und dadurch, dass wir festlich in Vorfreude leben.

Weitere Quellen des Heiles waren für Schwester Bernadita die Gemeinschaft der Schwestern, mit denen sie glauben, beten und leben durfte. Dann auch die ihr übertragenden Aufgaben, die sie als Auftrag Gottes für sie verstand. Dabei war für sie der Dienst an den Menschen eine Gelegenheit den Glauben froh zu leben und zu bezeugen. Schwester Bernadita war schließlich selbst eine Quelle der Freude für viele Menschen über die Schwesterngemeinschaft hinaus. Das durften Ihre Schülerinnen und Schüler, die Lehrerinnen und Lehrer am Liebfrauengymnasium genauso erfahren wie unsere Pfarrgemeinde St. Nikolaus, in der sie in verschiedenen Bereichen mitgewirkt hat. Mehr als drei Jahrzehnte war sie Sängerin im Kirchenchor St. Nikolaus, gerne unterrichtete sie Konvertiten, die katholisch werden wollten, im
Glauben und der Lehre der Kirche. Bis zur Schließung des Krankenhauses war sie als Nachfolgerin von Schwester Gottburga Küsterin in der Krankenhauskapelle und brachte als Kommunionhelferin einigen Kranken in der Gemeinde die heilige Kommunion.

Die Feier der Eucharistie, das Stundengebet, das Leben und Leiden mit und an der Kirche und die Sakramente waren weitere Quellen für ihr Leben gerade jetzt im Alter, in dem es ihr schwerfiel zu akzeptieren, dass sie nicht mehr aktiv sein konnte. Unser Glaube sagt uns, dass die Verstorbenen zwar von uns gegangen, aber nicht verloren sind. Diese Osterzeit ist eine überschäumende Quelle des Lebens und der Freude. Sie
sagt uns, dass wir schon hier aus der Quelle trinken dürfen, die Jesus Christus heißt, der auferstanden ist.

Pfarrer i. R. Peter Gede

Gern schließt sich das Pastoralteam diesen Worten an!
Pfarrer Christoph Severin, Pastoral-Ass. Andreas Biermann, Pfarrer i. R. Josef Kersting, Pastor Duc Thien Nguyen, Gemeindereferetin Daniela Reineke, Pastor Ralf Scheele, Pater Francis Succar, Gemeindereferentin Verena Wannemüller, Kantor Stephan Wenzel und Verwaltungsleiterin Anja Werthmann